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2015 - Artikel in 'pet'

Nach einem mit einem Interview verbundenen Besuch des Chefredakteurs Rolf Majer-Abele erschien im März 2015 im Branchenmagazin 'pet' ein Artikel über Zoo Fridolin, der den Ursprung des Namens 'Fridolin' zwar auf den Kopf stellt, ansonsten aber nett ist:
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Ladenfoto 2015

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Tante Emma gibt`s noch

Die Zahl der unabhängigen Zoofachhändler ist in Berlin seit dem Fall der Mauer drastisch zurückgegangen. Zu den wenigen Einzelkämpfern, die sich am Markt noch behaupten, gehört Zoo Fridolin im Stadtteil Charlottenburg.

Tante Emma gibt‘s noch

„Früher befanden sich ein halbes Dutzend Zoofachgeschäfte rund um den Mierendorffplatz. Ich bin der einzige, der übrig geblieben ist“, erinnert sich Stephan Wulf­horst, der Inhaber von Zoo Fridolin. Seit 1985 führt er das Geschäft, das zuvor namenlos gewesen ist. „Als ich es übernommen habe, suchte ich nach einem Namen, der eingängig und einprägsam war. Da ich von Beginn an immer wieder von meinen Kunden mit Herr Fridolin oder Fridolin angesprochen wurde, entschloss ich mich dazu, mein Geschäft Zoo Fridolin zu nennen”, erzählt er.

Ein Mann hinterm Tresen

Betritt man das Geschäft, gewinnt man den Eindruck, die Zeit wäre stehen geblieben. Zoo Fridolin ist ein Tante-Emma-Laden, wie er inzwischen weitgehend ausgestorben ist. Das Geschäft ist bis unter die Decke voller Ware. Auf einer alten Kaufmannswaage werden die stark nachgefragten Futtermischungen für Nager und Vögel abgewogen. Hinterm Tresen steht Stephan Wulf­horst, der all die Kunden, die sein Geschäft betreten, freundlich und geduldig berät.

Spaß an der Arbeit

Und man muss sich die Augen reiben, wie viele Kunden sein Geschäft aufsuchen. Schon um 10 Uhr morgens herrscht ein reges Kommen und Gehen. Zumeist sind es Heimtierhalter aus den umliegenden Stadtteilen. Sie kommen immer wieder, weil sie sich hier wohlfühlen und Vertrauen zu „Herrn Fridolin“ haben. Viele davon sind Rentner, die wissen, dass ihnen Stephan Wulf­horst auch mal Produkte, die ihnen zu schwer sind, ins Haus bringt. „Meine Kunden schätzen es auch, dass ich ihnen nichts aufschwätzen will”, sagt er. Verkaufen um jeden Preis gäbe es bei ihm nicht.

Zoo Fridolin ist ein Ein-Mann-Betrieb. Gelegentlich wird Stephan Wulf­horst noch von Aushilfen und Praktikanten unterstützt. Obwohl er viel Arbeit hat, behauptet er dennoch, dass ihm der Beruf des Zoofachhändlers nach wie vor Spaß macht. Zwischenzeitlich hat er sich sogar überlegt, seine Verkaufsfläche zu vergrößern, nachdem der Nachbarladen dicht machte und die Fläche frei stand. Doch dann erfuhr Stephan Wulf­horst, dass ganz in seiner Nähe ein Fressnapf-Markt eröffnen sollte, und er ließ die Erweiterungspläne wieder fallen. Neben den selbst zusammengestellten Futtermischungen hat sich Zoo Fridolin auch durch seine Ziervögel einen guten Namen gemacht. „Die Tiere sind alle gesund. Über ihre Herkunft kann ich jederzeit Auskunft geben“, erklärt Stephan Wulf­horst. Ehrlich wie „Herr Fridolin” ist, räumt er offen ein, dass sich die Umsätze in den letzten Jahren eher nach unten bewegt haben. Mit diesem Problem steht er allerdings nicht allein. Und da Aufgeben und Resignieren nicht sein Ding ist, rechnet er damit, dass er auch in den nächsten Jahren sein Zoofachgeschäft erhalten kann. Seine treuen Kunden hören das gerne!

Bild 1: Zoo Fridolin wird in diesem Jahr 30 Jahre alt

Bild 2: Stephan Wulfhorst berät seine Kunden freundlich und geduldig

pet 3/2015

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